In
der
Nähe
von
Tiberias
liegen
berühmte
heisse
Bäder.
Um
diese
zu
besuchen,
geht
man
südwärts
dem
Strande
nach,
zugleich
mit
schöner
Aussicht
auf
den
See.
Auf
dem
Wege
sieht
man
allenthalben
Ruinen
der
alten
Stadt,
Ueberreste
einer
dicken
Mauer,
r.
gegen
den
Berg
hin
Reste
von
Gebäuden
und
einem
schönen
Aquaeduct
und
viele
Säulenstücke.
Man
erreicht
die
Bäder
zu
Pferd
in
20
Min.
Sie
liegen
etwas
erhöht.
Es
existirt
ein
altes
Badehaus;
ein
neueres,
welches
Ibrâhîm
Pascha
liess,
wird
von
der
Regierung
verpachtet,
geht
aber
schon
stark
dem
Verfall
entgegen.
Die
Badeeinrichtungen
lassen
viel
zu
wünschen
übrig;
die
meisten
Leute
Dunst,
welcher
dem
heissen
Wasser
entsteigt,
hindert
den
Besucher
in
den
Badegemächern
die
Unsauberkeit
zu
erkennen.
Die
Heil-
kraft
des
Wassers
für
rheumatische
Schmerzen
wird
gerühmt;
das
Bad
wird
besonders
im
Juli
besucht.
Schon
Josephus
erzählt
von
diesen
Bädern.
Die
Temperatur
der
stärksten
Quelle
hat
eine
Wärme
von
55—61°
Cels.;
andere
Quellen
laufen
unbenutzt
in
den
See
hinab,
indem
sie
auf
den
Steinen
einen
grünen
Niederschlag
zurück-
lassen.
Zur
Zeit
des
Erdbebens
1839
liessen
die
Quellen
eine
aussergewöhnliche
Quantität
von
Wasser,
das
noch
heisser
war
als
gewöhnlich,
hervorsprudeln.
Das
Wasser
hat
einen
unangenehmen
Schwefelgeruch
und
einen
bittern
und
salzigen
Geschmack.
Ausflüge
nach
dem
jenseitigen
Ufer
des
See’s
sind
wegen
der
Beduinen
gefährlich.
Entweder
muss
man
eine
bedeutende
Escorte
mitnehmen,
oder
die
Tour
zu
Schiff
ausführen.
Die
Besitzer
der
Barken
stellen
unver-
schämt
hohe
Preise,
30—50fr.
für
eine
Fahrt;
man
biete
ihnen
10
fr.
und
steige
dann
auf
15,
je
nach
der
Dauer
der
Fahrt.
Auch
macht
es
einen
Unterschied,
ob
der
Wind
günstig
ist,
so
dass
gesegelt
werden
kann,
oder
ob
gerudert
werden
muss.
Von
Tiberias
schräg
über
den
See
fahrend,
kann
man
in
der
Nähe
der
Ruine
Kalʿat
el-Hösn
landen.
Historisches.
In
Kalʿat
el-Hösn
hat
man
höchst
wahrscheinlich
das
alte
Gamala
zu
suchen,
dessen
umliegendes
Gebiet
Gamalitis
hiess.
Alexander
Jannaeus
eroberte
den
Ort;
später
wurde
hier
Herodes
von
seinem
Schwiegervater
Aretas
geschlagen.
Vespasian
eroberte
und
zer-
störte
Gamala.
Die
Lage
der
Stadt
war
sehr
fest;
Josephus
vergleicht
den
Hügel,
auf
welchem
sie
steht,
mit
einem
Kamelrücken.
Das
Pla-
teau,
auf
welchem
die
Stadt
und
Festung
lag,
fällt
nach
drei
Seiten
hin
steil
ab
und
ist
nur
von
O.
zugänglich;
die
Mauern
gingen
um
den
Rand
der
Gipfelfläche
herum.
Der
Platz
scheint
auch
noch
nach
der
Zerstörung
durch
die
Römer
Von
hier
fährt
oder
reitet
man
nordwärts
nach
Kersa,
auf
dem
l.
Ufer
des
Wâdi
Semâch,
wo
die
Hügel
aufhören
und
die
Ebene
längs
des
See’s
beginnt.
Die
Ruinen
von
Kersa
sind
von
einer
Mauer
umschlossen.
Etwa
¼
Stunde
S.
ist
ein
ziemlich
steiler
Abhang,
wie
sonst
nirgends
am
See-
ufer.
Man
hat
daher
versucht
Kersa
mit
Gergesa
zu
identificiren
(Matth.
8,
28),
sodass
also
über
diesen
Abhang
hinunter
sich
die
von
Dämonen
besessenen
Säue
in
den
See
gestürzt
hätten;
die
andere
Leseart
„Gadarener“,
so
gut
sie
zu
den
in
Godara
befindlichen
Felswohnungen
passen
würde
(Luc.
8,
26),
beweist,
wenn
sie
richtig
ist,
nur,
dass
der
Verfasser
mit
den
Localitäten
nicht
bekannt
war.
—
Von
hier
kann
man
nach
dem
N.-Ende
des
See’s,
nach
der
Ebene
el-Batîha
fahren.
Am
N.-Ende
dieser
Ebene
liegen
die
Ruinen
von
Julias,
dem
alten
Bethsaida
(Luc.
9,
10),
welche
Philippus,
Sohn
des
Herodes,
nach
römischer
Ehren
der
Tochter
des
Augustus
Julias
nannte.
Die
Ruinen,
¾
St.
vom
See
entfernt,
sind
leichter
zu
erreichen,
wenn
man
zu
Schiff
noch
eine